Entrechtung, Enteignung & Vernichtung: Ein Porträt der Konfliktetappen des Armenier-Genozids
Erschossen, verhungert und verdurstet: Bis zu 1,5 Millionen Menschen, überwiegend armenischer Abstammung wurden in den Jahren 1915 bis 1918 von den osmanischen Jungtürken umgebracht. Dieser Vernichtungsfeldzug gegen nicht-muslimische Bevölkerungsgruppen des osmanischen Reiches ist bis heute ein Brandmark des leidgeprägten Kollektivgedächtnisses der christlichen Armenier, Griechen, Assyrer & Aramäer und der nicht-christlichen Jesiden. In den letzten Jahren intensivierte sich der politische Druck im Hinblick auf eine neutrale und präzise Geschichtsaufarbeitung der Geschehnisse des Ersten Weltkriegs. Doch eine Frage beschäftigt insbesondere die Gemeinschaft der Jesiden aus den Kaukasusstaaten Armenien und Georgien: die Mitschuld sunnitisch-kurdischer Gruppierungen, die sich an den Verfolgungen und Enteignungen beteiligten. Diese unangenehme Frage stellen eifrige Forscher und die Nachfahren der jesidischen Überlebenden des Völkermordes. Diese Fragestellung oder auch die Infragestellung einer kurdischen Unschuld löst verschiedentlich Kontroversen bei vielen kurdischen Nationalisten aus. Im Zentrum der nachfolgenden Ausführungen steht das Problem in diesem Konfliktverhältnis: die kurdische Haltung zur allgemeinen Aufteilung historischer Gebiete und auf einem verqueren Nationalismus basierende Besitzansprüche. Um aber möglichen Fehldeutungen und Missverständnissen vorzubeugen, die aus einer isolierten Betrachtung der Auflistung der Taten entstehen können, ist vorauszuschicken, dass auch heute im 21. Jahrhundert die Leugnung des Genozids an den Armeniern primär von türkischer Seite aus angekurbelt wird.
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Bildquelle: Zaid Al-Obeidi